Fluoride in Zahnpflegemitteln
Fluorid – was ist das?
Fluoride sind natürlich vorkommende Mineralsalze (Natriumfluorid, Kalziumfluorid, Magnesiumfluorid) und kommen grundsätzlich
überall vor, auch im Grundwasser. Je nach Gegend kann das Trinkwasser bis zu 10 mg Fluorid pro Liter enthalten. Über das Grundwasser werden die Fluoride über die gesamte Vegetation verteilt. Damit werden Fluoride über die Nahrung
und mit dem Trinkwasser täglich aufgenommen (0.5 – 0.8 mg Fluorid). 80% der Fluoride werden über die Nahrung aufgenommen. Bei einem
Erwachsenen sind ca. 4 g Fluoride im Körper gespeichert. Über 99% davon befinden sich in Knochen und Zähnen.
Natriumfluorid: NaF
Zinnfluorid: SnF2
Aminfluoride: Olaflur (C27H60F2N2O3),
Dectaflur (C18H38FN)
Fluorid – wie wirkt es?
Zahnkaries ist eine Erkrankung, die durch mehrere Faktoren (Ernährung, Mundhygiene,
Bakterien, etc.) beeinflusst wird und durch
wiederholte Demineralisierung des Zahnschmelzes entsteht. Betroffen können das Zahnhartgewebe,
der Zahnschmelz und das Dentin sein. Zur Demineralisierung kommt es durch Säuren (pH-Wert-Absenkung), die von Bakterien durch Metabolisierung von Kohlehydraten gebildet werden.
Folgende Effekte werden für Fluoride diskutiert:
· Fluoride führen zu einer beschleunigten
Remineralisierung des Zahnschmelzes.
· Fluoridionen werden in den Zahnschmelz-
Hydroxylapatit eingebaut und erhöhen damit
die Widerstandsfähigkeit des Zahnschmelzes
gegenüber Säuren.
· Fluoride sind in der Lage den Stoffwechsel der
säureproduzierenden Bakterien zu hemmen.
Seit Einführung von Fluoriden in der Zahnpflege (1964) ist in der Schweiz ein sehr deutlicher Kariesrückgang von über 90% (!) zu verzeichnen.
Hatten Kleinkindern in den 50 Jahren noch
durchschnittlich 8 kariöse Zähne, so sind heute nur noch 1-2 Milchzähne von Karies betroffen. Heute haben 70% der Kinder bis 12 Jahre und 46% der Jugendlichen (15 Jahre) ein Gebiss ohne Karieserfahrung! Trotzdem gilt Zahnkaries als die am weitesten verbreitete Krankheit beim Menschen. Folgen von unbehandelter Karies führen zu Pulpitis, odontogenen Infektionen und Abszessen. Bakterielle Endotoxine können über eine Parodontitis zu einem erhöhten Risiko für
die Allgemeingesundheit führen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Diabetes mellitus, Frühgeburt, rheumatoide Arthritis, Schlaganfall).
Fluorid hilft bei der Remineralisierung des Zahnschmelzes, härtet den Zahnschmelz und ist bakterienhemmend.